Langzeitarchivierung

Eine Strategie zur Langzeitsicherung von audiovisuellen Datenträgern setzt sich aus mehreren, komplexen Bereichen zusammen. Die Entwicklung einer solchen Strategie zur Langzeitarchivierung beinhaltet in den meisten Fällen:

  • Evaluierung Zustand Medien und Depot/Archivraum
  • Überprüfung des Klimas und der Regale/Schränke
  • Bedarfsanalyse (z.B. Nutzbarkeit, Sicherungstiefe)
  • Entwicklung einer Sicherungs- und Kopierstrategie
  • Strategie zur digitalen Langzeitarchivierung und Digitalisierung

Häufig verfügen Archive über einen breiten Mix audiovisueller Datenträger, der die Sammlungs- und – in Form der Datenträger – auch immer die Technikgeschichte repräsentiert. In Archiven finden sich oftmals klassische Audiobänder, Schallplatten, Videobänder und Filme unterschiedlichster Formate.

Die Langzeitarchivierung sollte deshalb als ganzheitliche Aufgabe für alle Medientypen betrachtet werden: einerseits müssen die räumlichen und klimatischen Bedingungen für eine sichere und konservatorische Aufbewahrung der physischen Datenträger geschaffen werden.

Andererseits sollte eine Zustandsevaluierung erfolgen, die Auskunft über den technischen und qualitativen Zustand der Medien gibt. Hierfür müssen die Medien auf ihre Lauffähigkeit, sichtbare Schäden und Degradationserscheinungen überprüft werden. Bei analogen Medien ist eine Digitalisierung oftmals die einzig sinnvolle Möglichkeit, die Inhalte zugänglich zu machen und zu sichern.

Gleichzeitig gilt es, für eventuell schon vorhandene digitale Bestände rationelle, effektive und sichere Speicherlösungen zu finden, in die Neudigitalisate eingegliedert werden können. Eine redundante Speicherung der Daten kann im Katastrophenfall den Verlust der Daten verhindern.

Das von mir entwickelte „Drei-Säulen-Modell“ erlaubt eine sichere und zuverlässige Langzeitarchivierung der audiovisuellen Bestände und vereinfacht den Umgang mit den Inhalten entscheidend.

Bestandsanalyse: Evaluierung Medien

Eine Evaluierung von audiovisuellen Medien kann sowohl durch optische Maßnahmen als auch durch eine technische Kontrolle erfolgen. Die Kombination aus optischen, olfaktorischen und technischen Prüfschritten ergibt einen sehr verlässlichen Einblick in den Zustand einer Mediensammlung. Einige Mediensorten sind anfälliger als andere – eine schnelle Identifikation ist hilfreich, um aufwendige Restaurierungsmaßnahmen zu vermeiden.
Für die technische Evaluierung verwende ich teilweise exklusiv entwickelte Maschinen zur Untersuchung von Audio- und Videobändern.

Depotplanung / Optimierung von Depoträumen

Bei der Neugestaltung von Archivräumen entscheiden viele Faktoren über die optimale Lagerung von Audio- und Videobändern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Materialkombinationen reagieren audiovisuelle Datenträger sehr viel sensibler auf klimatische Bedingungen und Schadstoffe. Deshalb spielen insbesondere die Raumlage, die Ausstattung, Planung der Klimatechnik und Beschaffenheit der Böden und Wände eine wichtige Rolle beim Erhalt der Medien.
Auch die Schränke und Regale zur Lagerung von Audio- und Videobändern müssen in die Planung eines Depots mit einbezogen werden. Sie sollten entweder antimagnetisch sein oder vor der Verwendung entmagnetisiert werden, um einen negativen Einfluss von Restmagnetisierung ausschließen zu können.
Zu den wichtigsten Faktoren für die „richtige“ Lagerung von Audio- und Videobändern gehören:

  • Klimawerte und Klimatisierung
  • Vermeiden oder Filtern von Luftschadstoffen
  • Raumausstattung (Wände, Bodenbeschaffenheit)
  • Lagertechnik (antimagnetisch oder entmagnetisiert)